Mallorca 2013
Es sollte ein Test werden. Ein erster In-den-Urlaub-fliegen-Test mit unseren beiden Kindern. Vorab: Die beiden haben sich – fast erwartungsgemäß – als pflegeleichte Flugkinder entpuppt. Begleitet von Schwiegereltern und Gepäck ging es via TXL-PMI in das Örtchen Sa Rapita, ein kleines Stück südöstlich von Palma.
Sa Rapita
Der Kommentar eines Freundes und Mallorca-Kenners war lapidar: “Das ist nicht gerade die schönste Ecke.” Ein bisschen recht hatte er. Aber auch wieder nicht. Sa Rapita selbst ist ein Ort vom Reißbrett: Rechtwinklig angeordnete Straßen durchziehen ein Schachbrett mit Einzelgrundstücken. Der überwiegende Teil der Gebäude sind Bungalos, Einfamilien und Ferienhäuser.
Wir hatten eines dieser Häuser gemietet und es war zweifellos das qualitativ beste, was wir – verglichen mit anderen Reisen – bisher hatten. Von qualitativ hochwertigen Möbeln üder Induktionsherd und modernem Kühlschrank und die ganze Innenausstattung in einem – zumindest gefühlt – überwiegend neuwertigen Zustand.
Als Basislager mit Mietwagen ist Sa Rapita also durchaus geeignet. Abends ruhig, das Meer drei Steinwürfe weit weg – auch wenn Sa Rapita keinen eigenen Badestarnd besitzt und Restaurants, einen kleinen Supermarkt und einen kleine Spielplatz gibt es auch in Laufweite.
Baden
Zum Baden muss man sich ein kleines Stückchen wegbewegen. Mit dem Auto ist man aber in 10 Minuten am sehr schönen, langen und nicht bebauten Strand Es Trenc. Der Strand zieht sich links und rechts des Ortes entlang.
Der Strand scheint auch ein beliebtes Ziel für Wassersportler zu sein. Jedenfalls konnten wir hier die Künste der Kitesurfer bewundern.
Wandern
Dank Schwiegereltern “im Gepäck” konnten wir zwei Tage auch mal alleine auf Tour gehen. Einmal entspannt über ‘n Berg und einmal abenteuerlich durch’s Tal.
Über’n Berg – La Trappa
Los ging es mit einer Tour zu einer alten Klosteranlage der Trappisten – La Trappa – in den Bergen der Serra de Tramuntana in der Nähe von Andrax. Nach einem kurzen Anlauf im Flachen ging es dann auch gleich ab nach oben. Und je höher man kam, desto steiler wurde der Aufstieg und desto großartiger der Ausblick. Der Fotograf in mir stellte ca. alle 10 m fest: ‘Mist, hier ist das Panorama ja noch besser.’ Schön, dass Digitalfotos nix kosten und das Löschen sehr schnell geht.
Kurz vor dem Gipfel wurde aus Bergwandern noch einmal Bergklettern, aber der Blick von Gipfel in alle Richtungen war dann schon sehr beeindruckend.
Vom Gipfel ging es dann bergab zur Klosteranlage, wo wir uns eine Pause gönnten. Die Klosteranlage selbst ist nicht besonders spektakulär und wird heute von einer Umwelorganisation als Basis für ihre Arbeit genutzt. Ein Großteil der Bauten ist durch Zäune abgesperrt. Auf dem Gelände kann man sich aber frei bewegen.
Anschließend hieß es erst einmal wieder: Zurück über den Berg; dieses Mal über einen Hochpass, de aber auch nur unwesentlich unterhalb des Gipfels lag. Aber es gin nun auf breiten Sandwegen voran. Einmal in Serpentinen hoch — und dann in langen Serpentinen den gesamten Berg wieder hinunter.
Wandern scheint in dieser Jahreszeit eine nicht unübliche Beschäftigung zu sein. Es war zwar nicht ansatzweise überlaufen, aber allein waren wir während der ganzen Zeit nur selten.
Durch’s Tal – Torrent de Pareis
‘Die Hölle hat einen Namen. Torrent de Pareis.‘ Dachte ich zumindest während der Tour. Rückblickend betrachtet und wenn man sich dieses Video anschaut, muss man aber sagen: Weichei! :-)
Wie La Trappa liegt natürlich auch diese Tour in den Bergen der Tramuntana. Allerdings geht hier nicht um “auf den Berg” sondern es geht runter ins Tal und dann durch das mit Steinen und Felsen gefüllte Bett eines Gebirgssturzbaches. Hier geht es nicht ums Schnellsein, hier geht es ums Durchkommen. Die Zahlen sprechen für sich: 5 Kilometer in 6 Stunden. Hätten wir uns beim Abstieg ins Tal nicht verfranzt, wären es aber 5 Stunden realistisch gewesen.
Unten konnten wir dann erahnen, was uns erwartet. Bis zu mehrere Meter hohe und ineinander verkeilte Felsen wollten überwunden werden. Körperlich war das – gerade bei dem eher angenehmen Wetter – gut zu schaffen. Aber klettertechnisch an eingen Stellen doch reichlich heikel.
So waren wir auch ganz froh, dass wir eine Truppe alpiner Wanderer trafen, die uns (und anderen) auf der gesamten Tour an einigen Stellen mit Tipps, Hilfestellungen und Seilen weiterhalfen.
Warning!
HINWEISE.
Diese Tour sollte man nur gut vorbereitet angehen. Im Tal ist man komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Bei ernsthaften Verletzungen ist eine Rettung nur aus der Luft möglich und für den Notruf muss einer erst wieder aus dem Tal heraus, also die Tour zurück oder zuende laufen.
Mindestausstattung sind klettergeeignete Schuhe, Essen und Trinken, eine Basisausstattung mit Verbänden, Pflastern und – Tipp aus eigenem Vermissen – Eisspray.
Wer dies alles beherzigt und eine gewisse Grundfitness besitzt, wird mit einer Tour durch eine beeindruckende Landschaft belohnt.
Zweimal alte Bahnen – Port de Sóller
Sóller bestehst aus zwei Teilen. Dem eigentlichen Ort mit der schönen Altstadt und Port de Sóller, der recht touristischen Bucht mit dem Yachthafen. Vom Zentrum zur Bucht geht es mit der historischen Straßenbahn und landschaftlich ist die Bucht allemal einen Abstecher wert.
Nach Sóller selbst kann man auch mit einer historischen Eisenbahn vom Gleis 9 – 3/4 von einem speziellen Gleis ab Palma starten.
Fische gucken im Aquarium Palma
Die Eintrittspreise ins Aquarium sind nicht gerade ein Schnäppchen. Dafür wird im Aquarium und auf dem Gelände aber auch eine Menge geboten. Mit Kindern und etwas Zeit lohnt sich der Besuch in jedem Fall. Die Preise im Selbstbedienungsrestaurant sind in Ordnung und nach den vielen “Ohhs” und “Aaahs” beim Tiere gucken können sich die Kinder auf diversen Spielplätzen vergnügen.
Über Land – Mallorca abseits der Küste
Ab ins Auto und los! Mallorca hat auch im Landesinneren einiges zu bieten – landschaftlich und kulturell. Klöster, Kirchen, schöne Städte … Da es für kleine Kinder aber nur bedingt spannend ist im Auto durch die Landschaft zu fahren, haben wir nur einmal den Mittagsschlaf der erledigten Kinder nach dem Aquariumsbesuch (aus)genutzt, um die Insel nördlich unseres Basislagers zu erkunden.
Hier ein paar Eindrücke …
Begleitet wurden wir von einem Rezensionsexemplar des Mallorca Reiseführers des Michael Müller Verlags. Hier die ausführliche Rezension.
4 Kommentare
David
Ich hatte meiner Frau zuerst nicht recht geglaubt, als sie mir erzählte, dass man auf Mallorca gut wandern kann. Aber wie es auch die Bilder hier deutlich zeigen, gibt es echt schöne Gegende auf Mallorca die man bewandern kann :) Dieses Jahr geht es für uns wieder nach Mallorca !
Susan
Ich wollte mich bei euch für den wirklich tollen Bericht über Mallorca bedanken ! Die beschriebene Tour ist toll und ich werde sie noch dieses Frühjahr zusammen mit meinem Freund ausprobieren ! Als kleine Belohnung und absoluten Relaxtag sozusagen, werden wir uns anschließend selber wohl noch einen der schönen Yacht Ausflüge gönnen: http://www.mallorcaausfluege.com/mallorca-ausfluege-yacht-gourmet/ !
Jasmin
Danke für diesen großen und tollen Beitrag über Mallorca. Ich bin total verliebt in Mallorca, grade zu besessen, ich würde so gerne auswandern, aber dazu fehlt mir das nötige klein Geld.
Aber so eine tolle Finca wäre richtig toll.
Finca
Sehr schön gestalteter Mallorca Blog, ich wusste nicht wie viel man auf Mallorca erleben kann.
Den nächsten Wandertrip, werd ich mir mal schon ausdrucken.
Hoffentlich kann man nach so einem langen Spaziergang, in einer schönen romantischen Finca einkehren.
weiter so … Danke