London calling
Meine letzte echte Städtereise muss irgendwann in den 90ern des vergangenen Jahrhunderts gewesen sein: Ein paar Tage Paris mit Rainbow Tours – nur bedingt lustig! ;-). Seitdem hat sich das urlauben eigentlich Richtung Meer, Berge, Natur verlagert. Und nun: London. Ich war skeptisch …
Als (Wahl-)Berliner ist man ja einiges gewohnt: Bunte Leute, viele Leute, verschiedene Leute. Hektik, Stau, Lärm – alles was eine Großstadt halt so ausmacht. All das hat auch London, nur in mehrfacher Potenz. Die Stadt brummt und brodelt, egal ob im touristischen Zentrum der Innenstadt oder in den diversen Bezirken mit einem jeweils ganz eigenen Flair – von Westminster Abbey bis London Bridge und von Picadelly Circus bis Greenwich.
Untergebracht waren wir in einem Hotel in Greenwich, was sich als hervorragende Wahl entpuppen sollte. Mit dem South Eastern, einer Art Regionalexpress, war man in 15 Minuten in London City. Der Bahnsteig war hinterm Hotel, zwei Minuten Fußweg – wenn man sich Zeit ließ.
Greenwich ist, ganz anders als erwartet, ein lebendiger kleiner Stadtteil mit tollen Pubs, dem Greenwich Park, dem Royal Observatory und einer Uni – was dem Nachtleben anzumerken ist und einen in den Pubs auch auf deutschsprachige Bedienungen stoßen lässt.
An den ersten 1,5 Tagen haben wir die Touri-Spots abgegrast. Am ersten Tag mit einem Stadtspaziergang von London Bridge bis Tower Bridge und dann Retour bis Westminster Abbey. Direkt gegenüber vom House of Parliaments gönnten wir uns in einem kleine Pub ein wohlverdientes Bier. Kommentar meines Freundes als er von der Theke zurück kam: “Gaaanz langsam trinken!” :-)
Den ersten Abend beschlossen wir dann mit einem guten Essen und einer kleinen Runde durch die Pub-Szene von Greenwich.
In den nächten Tagen erkundeten wir dann den Rest der Stadt. Der South Eastern brachte uns immer wieder verlässlich nach London City, theTube dann weiter durch den Untergrund.
Notice
Auch auf dieser Reise war wieder ein Reiseführer aus dem MMV im Gepäck. Hier gibt es eine kleine Rezension.
Nach Soho und durch Chinatown
Nachdem wir uns am zweiten Tag kurz im Regierungsviertel umgschaut hatten, ging es dann per pedes Richtung Soho. Vorbei am Buckingam Palace, wo auch gerade irgendeine Parade ablief. Etwas, dass einem ostzonal aufgewachsenem Menschen zwar nicht ganz fremd, aber für mich troztdem reichlich befremdlich ist. Könige gehören für mich in historische Romane. Andererseits: Auch wir haben ja unsere Folklore, Bayern und die AfD …
Durch einen der großen Londoner Parks ging es dann weiter Richtung Picadilly Circus. Bunt. Laut. Verkehr. Aber London besteht ohnehin aus viel Verkehr: Autos stehen in Staus, Busse kriechen durch die Gassen … und kein Mensch regt sich auf! Die Hupe? Scheint den Londonern ein kaum bewusstes technisches Feature ihres Gefährts zu sein. Sehr sympathisch.
Kreuz und quer durchs bunte Soho – mit kleiner Pause im Pub – und weiter durch China Town, ging es zurück Richtung Hotel.